Programm: Mapping Memories - All together NOW
21. - 24.03.2024 in Frankfurt
"Mapping Memories - All together NOW" ist das dritte und vorerst letzte Festival im Rahmen von METAhub Frankfurt, einem interdisziplinären Kooperationsprojekt des Jüdischen Museums Frankfurt mit dem Archäologischen Museum Frankfurt und dem Künstler*innenhaus Mousonturm. Es verbindet zwei Orte, deren jüdische Geschichte aus dem heutigen Stadtraum gewaltsam verdrängt wurden – den Börneplatz und die Judengasse –, und lädt zu einer multiperspektivischen Auseinandersetzung mit jüdischer Kultur ein.
Mapping Memories
Vier Jahre lang haben im Rahmen von METAhub Frankfurt Museumskurator*innen, -dokumentar*innen und Dramaturg*innen mit Medienkünstler*innen zusammengearbeitet, um den materiellen Spuren des Börneplatzes und der Judengasse nachzugehen und deren jüdische Geschichte in verschiedenen Medien zu erkunden. Das dreieinhalbtägige Festival "Mapping Memories - All together NOW" präsentiert nun die Ergebnisse dieser tiefgehenden Auseinandersetzung. Es umfasst eine multimediale Ausstellung, eine VR- und eine Soundinstallation, ein digitales Lab, Performances, Stadtspaziergänge und Podiumsgespräche, die Geschichte mit Gegenwart verbinden sowie neue Perspektiven auf bekannte Orte eröffnen. Im Zentrum des Festivals steht indessen ein neuer Ort: der Goldene Apfel An der Staufenmauer 11.
Präsenz der Judengasse im Stadtraum
Im letzten Jahr wurde die Erinnerungskultur an die jüdische Geschichte Frankfurts um einen bedeutenden neuen Ort erweitert: Das Mapping Memories Festival rückte die vernachlässigte Straße An der Staufenmauer ins öffentliche Bewusstsein, deren Verlauf dem der Judengasse entspricht. Erstmals wurde ein historischer Gewölbekeller öffentlich zugänglich gemacht, der im Jahr 1809 unter dem Haus Judengasse 18 errichtet wurde. Mittlerweile hat sich die Stadt Frankfurt entschlossen, ihn anzumieten und den verwahrlosten Stadtraum an der Stelle neu zu gestalten, an der sich einst die Hauptsynagoge befand. Im Rahmen des Festivals „Mapping Memories – Alltogether NOW“ wird beides nun eingeweiht: der Goldene Apfel wie auch die neugestaltete Passage zur Erinnerung an die Hauptsynagoge. Im Goldenen Apfel sind eine Pop-up-Präsentation der vielfältigen Projektergebnisse von METAhub sowie eine VR-Installation zu sehen - ebenso wie die ersten Ansätze der im Entstehen begriffenen Ausstellung, die hier in Zukunft gezeigt wird. Sie macht den historischen Ort als ein lebendiges Zeugnis der jüdischen Geschichte Frankfurts erfahrbar und lädt die Besucher*innen ein, Teil einer fortlaufenden Erzählung zu werden.
Experimentelle, künstlerische Auseinandersetzungen im Museum Judengasse
Während des Festivals ist in der Ausstellung „Masel und Broche“ im Museum Judengasse die Soundinstallation „TSTCHM“ von Ethan Braun zu hören, die auf das Lied "Shalom Aleichem" anspielt. Eine Pop Up-Ausstellung mit archäologischen Funden im Eingangsbereich erweitert die sinnliche und experimentelle Auseinandersetzung mit jüdischer Geschichte vor Ort. Einen besonderen Schwerpunkt bildet die künstlerische Auseinandersetzung mit Museumsdaten im Rahmen eines Creative-Coding-Labs, dessen Ergebnisse im Studio Aleph präsentiert werden und neue Impulse liefern. Stadtspaziergänge eröffnen die Möglichkeit, mehr über die jüdische Geschichte der ehemaligen Judengasse und die an sie angrenzenden Gegenden zu erfahren – ebenso wie über deren Verdrängung aus dem Stadtraum.
Finissage mit Purim-Party
Zum feierlichen Abschluss des Festivals laden wir zur Purim-Party ins Jüdischen Museum ein. Ganz im Sinne der jüdischen Tradition soll die Welt an unserem letzten Abend auf den Kopf gestellt werden: mit Kostümen, Musik, Tanz und Performances von Ariel Ashbel & Friends.
Veranstaltungen
Der Eintritt zu allen Sonderveranstaltungen ist frei. Die Kapazitäten sind jedoch begrenzt. Wir bitten daher um Anmeldung.