„Wer ein Haus baut, will bleiben“ - Welche Rolle spielt Frankfurt in den Geschichten und Werken jüdischer Kunstschaffender?

Podiumsgespräch So 24.03., 13.00 Uhr

24 März 2024 Künstler*innenhaus Mousonturm, Waldschmidtstraße 4

„Wer ein Haus baut, will bleiben“, sagte Salomon Korn bei der festlichen Einweihung des Neubaus des Jüdischen Gemeinde Frankfurt im Jahr 1986. Ein Jahr zuvor hatten Mitglieder der jüdischen Gemeinde Frankfurt die Bühne der Kammerspiele besetzt, um eine Uraufführung eines antisemitischen Theaterstücks zu verhindern. Die 1980er Jahre sind als Zeit jüdischer Emanzipation und Courage in Erinnerung, und gelten heute als Wendepunkt im Selbstverständnis von Jüdinnen und Juden in Frankfurt und der Bundesrepublik Deutschland.

Im gemeinsamen Gespräch gehen Barbara Bišický-Ehrlich, Eugen El, Elischa Kaminer und Leon Joskowitz der Frage nach, wie es heute um das Selbstverständnis jüdischer Kunstschaffender und der jüdischen Gemeinde in Frankfurt bestellt ist. Lebt der emanzipatorische Geist von damals noch oder stehen die Zeichen auf Rückzug. Wie steht es um Frankfurt und seine Juden und Jüdinnen heute?

Leon Joskowitz

ist Philosoph und Autor. Er kuratiert, moderiert und lehrt in verschiedenen Institutionen. 2023 erschien sein Debüt „Vom Kochen und Töten“ beim Frankfurter Westend Verlag. Im Februar 2024 wurde sein Text „Philosophie der Nische“ uraufgeführt.

(1) Foto: T. Stenzelino

Barbara Bišický-Ehrlich

Geb. 1974 in Frankfurt/Main, studierte Theaterregie/Dramaturgie in Prag, absolvierte ein Volontariat beim Südwestrundfunk, arbeitete für Frank Farian und in einer PR-Agentur. Heute leitet sie Kindertheatergruppen in der Jüdischen Gemeinde Frankfurt und arbeitet als Studiosprecherin. Ihr erstes Buch „Sag`, dass es dir gut geht - eine jüdische Familienchronik“ ist im Jahr 2018, ihr zweites Buch „Der Rabbiner ohne Schuh - Kuriositäten aus meinem fast koscheren Leben“ 2022 erschienen.

Eugen El,

geboren 1984 in Minsk, kam 1997 als „Kontingentflüchtling“ nach Deutschland. Sein Studium der Visuellen Kommunikation an der Hochschule für Gestaltung (HfG) in Offenbach schloss er 2011 ab. El leitet die Digitalisierungsabteilung der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main. Als freier Journalist veröffentlicht er zudem Texte in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, der Jüdischen Allgemeinen sowie in weiteren Print- und Onlinemedien.

(2) Foto: Robert Schittko

Elischa Kaminer

arbeitet als Komponist, Performer und Theatermacher an den Schnittstellen von Musiktheater, experimenteller Musik, Queer-Pop und jiddischer Musik. Elischa Kaminer studierte Komposition an der Royal Academy of Music in London und sowie am Institut für Angewandte Theaterwissenschaften Gießen, gefördert durch ein Stipendium der Gerhard C. Starck Stiftung. Seit 2021 ist er Associate Composer beim britischen Plattenlabel nonclassical und ist 2024 Artist in Residence am Britten Pears Arts Centre, UK.

(3) Foto: Chen Jerusalem