Judengasse / Börnestraße / An der Staufenmauer – wie kann und sollte Erinnerung an die jüdische Geschichte im Stadtraum aussehen?

Podiumsgespräch in deutscher & englischer Sprache Fr. 22.03., 19.00 Uhr

22 März 2024 Goldener Apfel, An der Staufenmauer 11

Frankfurts Judengasse war einst ein weithin wahrgenommenes Zentrum jüdischen Lebens in Europa und insbesondere für seine Gelehrsamkeit bekannt. Ein Großteil der materiellen Spuren dieser Geschichte wurde gewaltsam aus dem Stadtraum verdrängt – einzig ein Gewölbekeller unter dem Haus an der Staufenmauer 11 und die Fundamente von fünf Häusern der Judengasse blieben erhalten. Wie kann und sollten öffentliche Formen der Erinnerung an die besondere jüdische Geschichte Frankfurts im Stadtraum aussehen? Welche Überlegungen und Pläne gibt es bereits zu dem historischen Areal neben der mittelalterlichen Staufenmauer? Was sind Utopien für die Zukunft?

Über diese und weitere Fragen spricht die Direktorin des Jüdischen Museums Prof. Dr. Mirjam Wenzel mit dem Stadtplanungsdezernenten, Prof. Dr. Marcus Gwechenberger, dem Direktor des Architekturmuseums Peter Cachola Schmal und der niederländisch-israelischen Architektin Meitar Tewel.

Anmeldung: anmeldung@metahubfrankfurt.de

Prof. Dr. Marcus Gwechenberger

*1976, studierte Geographie, Politik und Soziologie in Heidelberg sowie Städtebau und Siedlungswesen an der TU Darmstadt. Seine Promotion schloss er 2006 in Heidelberg ab. Von 2007 bis 2014 war er beim Frankfurter Büro PROPROJEKT Projektleiter für die Bundesprogramme Nationale Stadtentwicklungspolitik und Investitionsprogramm Nationale UNESCO-Welterbestätten. Ab 2014 war er als Teamleiter Städtebau bei der Nassauischen Heimstätte tätig. Seit 2016 arbeitete er als Referent und seit 2021 als Stellvertretender Büroleiter im Dezernat für Planen und Wohnen der Stadt Frankfurt am Main, zuständig für Leitprojekte der Stadtplanung und Stadtentwicklung. Von 2011 bis 2023 war er Lehrbeauftragter an der Frankfurt University of Applied Sciences (FRA UAS), Studiengang Umweltmanagement und Stadtplanung in Ballungsräumen). Seit Sommersemester 2023 ist er an der FRA UAS Professor für Urbane Transformation. Am 22.06.2023 wurde er von der Frankfurter Stadtverordnetenversammlung zum Dezernent für Planen und Wohnen gewählt.

Peter Cachola Schmal

ist Dipl.-Ing. Architekt, Kurator und Architekturpublizist; lebt und arbeitet in Frankfurt am Main. Seit 2006 ist er Leitender Direktor des Deutschen Architekturmuseums (DAM).

(1) Foto: Kirsten Bucher

Meitar Tewel

ist eine in den Niederlanden ansässige Architekturdesignerin und Forscherin. Ihre Arbeit beschäftigt sich mit Gebäuden und städtischen Strukturen, die auf ehemaligen jüdischen Standorten im Nachkriegsdeutschland errichtet wurden. Ihr Masterprojekt mit dem Titel Neualtland konzentrierte sich auf die Frankfurter Judengasse. Nachdem es im April 2023 auf dem Festival „Mapping Memories: Judengasse Extended“ präsentiert wurde, ist es nun Teil der Sammlung des Jüdischen Museums Frankfurt und ein Finalist beim Archiprix NL Wettbewerb für herausragende Abschlussprojekte im Bereich Architektur und Städtebau.

(2) Foto: Stefanie Kösling