Akiwa Frankfurter kam um 1550 von Prag nach Frankfurt, um die Stelle seines verstorbenen Onkels als Schächter anzunehmen. Er gab dieses Amt jedoch bald auf, wurde Mitglied der Talmudhochschule Jeschiwa des Gemeinderabbiners Eliezer Treves und zählte zu den Gelehrten der Jüdischen Gemeinde. Er wurde zu einem gefeierten und in seiner Gemeinde sehr beliebten Prediger, so dass die Gemeinde ihm im Jahre 1574 das Haus Heppe "für ewige Zeiten" schenkte. Dafür musste er sich verpflichten, an jedem Schabbat einen Vortrag zu halten. Viele seiner Gebete und religiösen Gesänge sind erhalten und später veröffentlicht worden. Auf seine Initiative hin entstanden viele Vereine der Wohlfahrts- und Krankenpflege, so dass er von gelehrten Zeitgenossen als Begründer des jüdischen Vereinswesens gesehen wurde. Als er im Jahre 1597 starb, wurde er auch außerhalb Frankfurts tief betrauert. Der berühmte Oberrabbiner von Prag, der "Hohe Rabbi" Löw ben Bezalel, widmete ihm eine Trauerrede, die in zwei Auflagen in Prag 1598 und erneut in Frankfurt 1719 erschien.