Jeschiwa

Die Jeschiwa ist eine religiöse Hochschule, in der die gesamte rabbinische Tradition, vor allem der Talmud, gelehrt wird. Deshalb heißt sie auch Talmudhochschule und steht an der Spitze des jüdischen Erziehungswesens. Sie dient der Erhaltung der jüdischen orthodoxen Tradition und bildet Rabbiner, religionsgesetzliche Richter und Lehrer aus. Das Wort Jeschiwa bedeutet Sitz, Sitzung und bezeichnet möglicherweise den Katheder, von dem aus das Schuloberhaupt seine Vorträge hält und die Diskussion leitet. Im Mittelalter zogen die jüdischen Studenten zu den bekannten Talmudschulen Europas, oftmals folgten sie ihrem Lehrer in die verschiedenen Gemeinden. In Frankfurt gab es mit kurzen Unterbrechungen immer wieder eine Jeschiwa, die hohes Ansehen genoss. An ihrer Spitze stand der Oberrabbiner. Zusätzlich gab es oft auch private Lehrhäuser von bekannten Rabbinern, die Studenten von überall heranzogen. Der Frankfurter Rabbiner Nathan Salomon Maas wurde von den Baumeistern in Anerkennung seiner Verdienste um die Gemeinde lebenslänglich zum "Haupt der Jeschiwa" ernannt.