Samuel ben Josef Hildesheim war in den Jahren 1618-1621 Oberrabbiner in Frankfurt. Er lebte im Haus Eichel, der Dienstwohnung der Rabbiner. Schon zu Beginn seiner Amtszeit entwickelten sich innerhalb der Jüdischen Gemeinde heftige Konflikte zu Fragen der Selbstverwaltung, bei denen er um Stellungnahme gebeten wurde. Gemäß seinem Urteil wurde eine Reorganisation in der Verwaltung der Gemeinde durchgeführt und der zehnköpfige Vorstand um sieben Mitglieder erweitert. Auf diese Weise sollten bislang nicht vertretene Gemeindemitglieder in die Gemeinde integriert werden. Samuel Hildesheim war in einer Zeit tätig, in der die Gemeinde sich nach dem Fettmilch-Aufstand reorganisieren und von neuen konsolidieren musste. Hierfür gingen von ihm entscheidende Impulse aus. Ebenso legte er die Regeln für die Vergabe des religiösen Ehrentitels "Morenu", d.h. "Unser Lehrer", erneut fest. Ein Gelehrtengremium wurde geschaffen, das den Rabbinischen Richtern, den Dayanim, bei der Entscheidung bestimmter religionsgesetzlicher Fragen zur Seite stand. Zu den Messezeiten wurde wegen der verstärkt anfallenden Rechtsstreitigkeiten ein besonderer Gerichtshof eingerichtet, dem drei Dayanim angehörten