Die Familie Schnapper kam aus dem oberhessischen Windecken und war vermutlich mit der Familie Gelhäuser verwandt. Bei der Vertreibung der Jüdinnen und Juden im Fettmilch-Aufstand im Jahre 1614 kehrten die Schnappers anscheinend vorübergehend in ihren Heimatort Windecken zurück. Gegen 1700 ist der Name Schnapper in Frankfurt wieder nachweisbar. Im 18. Jahrhundert teilte sich die Familie in zwei Linien, in die der Winig, genannt Schnapper, und die der Gelhäuser, genannt Schnapper. Die Winig-Schnapper stammten von dem im Jahre 1639 in Frankfurt aufgenommenen Lippmann von Windecken ab. Ihr Stammhaus war das Haus Silberner Leuchter. Sie waren als Wechsler, Bankiers und Hofagenten tätig. Im 18. Jahrhundert stand Abraham Selkele mit seinen beiden Söhnen im Dienste des Hauses Metternich und erhielt auf dessen Fürsprache vom Frankfurter Rat in den Jahren 1780 und 1781 Freipässe zum Verlassen der Judengasse. Die Gelhäuser-Schnapper stammten von dem 1727 verstorbenen Wechsler Wolf Amschel Schnapper zur Leuchte ab. Sein Enkel Wolf Salomon-Schnapper zur Eule führte ein kleines Bankgeschäft und erhielt wegen seiner Geschäfte für den Großherzog Georg zu Sachsen-Meiningen im Juni 1789 vom Senat einen Sonn- und Feiertagspaß zum Verlassen der Judengasse ausgestellt. Er wurde der Schwiegervater von Mayer Amschel Rothschild, der im Jahre 1770 seine Tochter Gutle Schnapper heiratete.