Die Familie Maas ist möglicherweise ein Zweig der älteren Familie Landau-Ochs. Auch sie gehörte wie ihre Stammfamilie zu den angesehenen und bedeutenderen Familien in der Judengasse. Schon zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurde eines der älteren Familienmitglieder, Salomon Maas, der zu den höchstbesteuerten Juden in Frankfurt gehörte, gepriesen als "der Fürst, der Vorsteher, der mit Eifer die Geschäfte der Gemeinde besorgte, dessen Haus jedem offen stand." Unter seinen Nachkommen befanden sich Amschel Maas, auch Amschel zur Maise genannt, und dessen Sohn Nathan Amschel im Goldenen Strauß. Sie betrieben eine Buchhandlung. Das war in der Zeit des Ghettos etwas Außergewöhnliches, denn obwohl Frankfurt ein Zentrum des Buchhandels war, sah sich der jüdische Buchhandel während der Zeit des Ghettos starkem Druck durch christliche Konkurrenz ausgesetzt. Vereinzelt gingen aus der Familie auch Personen hervor, die im kultischen Bereich tätig waren, so ein Schächter und ein Unterrabbiner, ansonsten waren die Maas eher Geschäftsleute, so vor allem Wechselmakler. Ihr geschäftlicher Erfolg war entsprechend dem damals großen Risiko freier unternehmerischer Betätigung unterschiedlich. Während die Firma Isaak & Gumprich Maas 1720 wegen des Niedergangs auswärtiger Geschäftspartner den damals sehr großen Betrag von 52300 Gulden verlor und selbst in Konkurs ging, hatten es andere Familienmitglieder um 1800 zu einem beträchtlichen Vermögen gebracht.