Aron Beer war kurpfälzischer Resident, d.h. Hofjude des Kurfürsten von der Pfalz. Damit war er zu Beginn des 18. Jahrhunderts ein bedeutender Geschäftsmann und bekanntester Vertreter seiner mit den Kanns verwandten Familie. Ebenso wie Josef Oppenheimer und Samson Wertheimer gehörte Aron Beer zu den führenden Hofjuden, die im 17. Jahrhundert zunehmend die unentbehrlichen Geldgeber und Armeelieferanten der deutschen Fürsten geworden waren und in keinem Hofstaat fehlten. Aron Beer lebte im Haus Pelikan. Mit seinem Verwandten Isaak zur Kann machte er viele gemeinsame Geschäfte. Beide erhielten zusammen mit einem dritten Teilhaber im Oktober 1698 gegen Zahlung eines Vorschusses über 120.000 Gulden von dem pfälzischen Kurfürsten die Pacht des Salzmonopols in den kurfürstlichen Landen auf zehn Jahre übertragen. Ebenso übernahmen und vertrieben sie die von diesem Fürsten geschaffenen Bankbillets, ein Art Papiergeld, und wurden auch zu den Kreditgebern anderer Fürsten. Aron Beer, "dessen guter Leumund und Reputation wenigstens im Handel aller Orten bekannt war", wurde im Jahre 1701 vom Kurfürsten von der Pfalz zuerst an den Markgrafen von Brandenburg- Bayreuth empfohlen und 1705 auch für den Kurfürsten von Mainz tätig. Schließlich hatte der Kurfürst 50.000 und der Markgraf 120.000 Gulden Schulden bei ihm. Als es ihm trotz all seiner Bemühungen nicht gelang, diese großen Summen zurückzuerhalten, verarmte er bis zu seinem Tode völlig. Der Sohn seines Teilhabers Isaac zur Kann musste den Konkurs erklären. Andere, mit ihm beteiligte jüdische Financiers, wie z.B. Hertz Löb Manasse Darmstädter erlitten große Einbußen.