In Deutschland befinden sich vielerorts Synagogen, die im Novemberpogrom 1938 geplündert und zerstört wurden. Die Erinnerung an die Gemeinden, die hier einst zusammenfanden, wird unterschiedlich intensiv gepflegt und ist häufig mit kommunalen Konflikten verbunden. So auch 1987 am Börneplatz. In Hamburg und Berlin führte die Diskussion nun zu dem Entschluss, zerstörte Synagogen zu rekonstruieren. In welches Verhältnis setzen sich die geplanten Vorhaben zur jüdischen Geschichte des jeweiligen Orts? Sind sie Ausdruck einer selbstbewussten jüdischen Praxis, die an die Zeit vor dem Nationalsozialismus anschließen will? Oder drohen sie die Zäsur des Nationalsozialismus zum Verschwinden zu bringen?
Über die Herausforderungen und Chancen von Synagogen-Rekonstruktionen unterhielten sich Dr. Alexandra Klei (Institut für die Geschichte der deutschen Juden, Hamburg), Prof. Dipl.-Ing. Jörg Springer (Bauhaus-Uni Weimar, Springer Architekten) und Dr. Wolfgang David (Direktor, Archäologisches Museum Frankfurt). Das Gespräch wurde moderiert von Prof. Dr. Doron Kiesel (Wissenschaflicher Direktor der Bildungsabteilung, Zentralrat der Juden in Deutschland).