Ursprünglich hoben wohl Verwandte und Freunde für ihre Toten die Gräber aus. Erstmals wird 1508 Gumpel der Totengräber genannt, der um 1516 verstarb. Der nächste scheint Zeligmann der "Totengräber und Lautenschläger" gewesen zu sein. Beide wohnten am Rande des Friedhofs im "Totengräberhaus", das der Gemeinde gehörte, und übten diese Tätigkeit als Nebenberuf aus. Um 1575 starb Gumpel zum Krug, der letzte jüdische Frankfurter Totengräber. Danach übernahm eine der Beerdigungsbruderschaften, genannt die Kabranim, das sind die Totengräber, im Rahmen ihrer Hilfsdienste auch diese Aufgabe, die zu den wichtigsten und heiligsten Pflichten zählt. Bei Schandbegräbnissen, bei denen die Brüderschaft der Kabranim fernblieb, beauftragten die Gemeindevorstände ortsarme Insassen des Fremdenasyls mit dieser Aufgabe. Erst als die Zahl der Beerdigungen infolge des Bevölkerungswachstums stieg, wurde das Gräberausheben und -füllen wieder zu einer eigenständigen Tätigkeit. Seit Beginn des 19. Jahrhunderts waren damit die niederen Angestellten der Jüdischen Gemeinde beauftragt. Die Begräbnisordung von 1.5.1842 führte in ihrem §16 wieder berufliche Totengräber ein.