1892-1970
Josef Jona Horovitz war von 1929-1928 Rabbiner der Israelitischen Religionsgesellschaft und der Nachfolger von Salomon Breuer. Er wurde 1892 in Hunsdorf (Tschechoslowakei) geboren und besaß großes talmudisches Wissen. Im Jahre 1929 wurde er zum Rabbiner der Israelitischen Religionsgesellschaft gewählt, nachdem das Amt drei Jahre lang unbesetzt geblieben war. In dieser Zeit wurde die Israelitischen Religionsgesellschaft durch heftige Auseinandersetzungen gespalten. Während eine Minderheit versuchte, die Fortsetzung der Hirsch-Breuer-Dynastie zu sichern und den Sohn des vorherigen Rabbiners Salomon Breuer auf dieses Amt zu berufen, gelang es der Mehrheitsfraktion dies zu verhindern. Horovitz war im Gegensatz zu seinem Vorgänger eine aufgeschlossene und ausgeglichene Persönlichkeit, die versuchte, die Gegensätze innerhalb der Jüdinnen und Juden zu versöhnen. Er blieb bis zum Novemberpogrom 1938 in Frankfurt. Die Verfolgungen schätzte er damals so lebensgefährlich ein, dass er das Verbot, am Schabbat zu fahren, aufhob. So durften fromme Jüdinnen und Juden – um ins rettende Ausland zu gelangen – auch am Schabbat die Eisenbahn benutzen. Er selbst wurde verhaftet und kam ins Polizeigefängnis. Nach seiner Entlassung wanderte er Ende November 1938 als tschechischer Staatsbürger nach England aus. Nach einem Aufenthalt in den USA siedelte er zu Beginn der 60er Jahre nach Israel über, wo er im Jahre 1970 verstarb. Sein Grab befindet sich in Jerusalem.