Jakob Josua Falk amtierte in den Jahren 1741 bis 1756 als Oberrabbiner in Frankfurt. In seine Amtszeit fielen die Kulp-Kann'schen Wirren, ein erbitterter Konflikt zwischen den Familien Kann und Kulp und ihren Anhänger*innen um die politische Vorherrschaft innerhalb der Jüdischen Gemeinde. Jakob Falk, im Jahre 1681 geboren, stammte aus einer Krakauer Gelehrtenfamilie, wo sein Großvater als Oberrabbiner tätig war. Er heiratete nach Lemberg und war dort zunächst ehrenamtlich als Unterrichtsaufseher für das Schulwesen verantwortlich. Danach wurde er Gemeindevorsteher in Lemberg und nach einigen Jahren Rabbinertätigkeit in kleineren Orten wurde er 1718 Oberrabbiner in Lemberg. Als er aus Berlin und Metz 60-jährig nach Frankfurt berufen wurde, war er als Gelehrter weltbekannt. Sein Hauptwerk, ein grundlegender Kommentar zum Talmud, unter dem Titel "Pnei Jehoschua – das Angesicht des Josua ", dient bis heute als Standardwerk des Talmudstudiums. In Frankfurt ist er in mehrere religionsgesetzliche Auseinandersetzungen verwickelt gewesen, die ihn in Konflikt mit vielen Gelehrten brachten. In die gemeindepolitisch bedeutsamen Kulp-Kann'schen Wirren wurde er gegen seinen Willen hineingezogen und der Parteinahme für die Kanns beschuldigt, da er mit dem Klausrabbiner Moses Kann eng befreundet war. Stets versuchte er als Oberrabbiner von der Verwaltung der Gemeinde fernzubleiben. Allerdings nahm er den Kampf gegen pseudomessianische Irrlehren sowie gegen die Amulette des Rabbiner Jonathan Eibeschütz, denen magische Kräfte zugesprochen wurden, mit aller Entschiedenheit auf. Diese Frage hatte sich zu einem grundlegenden Konflikt in den jüdischen Gemeinden Mitteleuropas entwickelt. Zermürbt von den auswärtigen Angriffen und der mangelnden Unterstützung seiner Gemeinde, verließ Josua Falk 1750 Frankfurt. Er lebte vorübergehend in Mannheim, Frankfurt, Worms und vor allem in Offenbach. Dort starb er im Jahre 1756, gerade als die Frankfurter Gemeinde sich nach schweren Auseinandersetzungen entschlossen hatte, ihn wieder zurückzurufen. Er wurde in Frankfurt auf dem Friedhof Battonnstraße begraben.