Heinrich Lemle surde 1909 geboren und war von 1934-1938 als Jugendrabbiner in der Israelitischen Gemeinde Frankfurt tätig und gehörte der jüdischen Reformbewegung an. Lemle wurde 1909 in Augsburg geboren, studierte am Jüdisch-Theologischen Seminar in Breslau und an der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums in Berlin. Gleichzeitig studierte er an den Universitäten in Breslau, Berlin und Würzburg, wo er 1932 promovierte. Lemle war zuerst Prediger in Nordhausen und wurde 1934 als Jugendrabbiner nach Frankfurt berufen, um den einzig verbliebenen liberalen Rabbiner Georg Salzberger in diesen schweren Tagen zu unterstützen. Nach der Pogromnacht vom 9./10. November 1938 wurde Lemle verhaftet und in das KZ Buchenwald deportiert. Nach drei Wochen wurde er nach ausländischer Intervention entlassen und konnte im Dezember 1938 nach England emigrieren. Von dort wanderte Lemle 1940 nach Brasilien aus. 1942 gründete er eine liberale jüdische Gesamtgemeinde in Rio de Janeiro. 1952 wurde er Oberrabbiner von Brasilien und danach Professor der Hebräischen Sprache an der Universität Rio de Janeiro. Er wurde als Herausgeber und Übersetzer von Gebetbüchern und Verfasser zahlreicher Werke der jüdischen Geschichte und Religion bekannt.