Die Gemeindediener waren die niederen Gemeindeangestellten. Im Auftrag der Jüdischen Gemeinde führten sie die täglichen und einfachen Aufgaben aus, die sich aus der Selbstverwaltung der Jüdinnen und Juden in der Judengasse ergaben. Zu den einfachen Gemeindedienern zählten der Hekdeschverwalter und die Krankenwärter, der Schulklepper und Vorbeter, die Jobwächter sowie die Wasserträger. Der Tätigkeit der Gemeindediener war nicht sehr angesehen. Oft wurde sie von Bewohner*innen der Judengasse übernommen, die keine Stättigkeit besaßen. Es kam auch vor, dass der Posten eines Gemeindedieners über Jahrzehnte hinweg innerhalb einer Familie übertragen wurde, wie z.B. bei der Familie Schames im Hauskomplex Wilde Ente und Tannenbaum. Es gab auch weibliche Gemeindebedienstete, so die Badefrau, die für die Mikweh, das Ritualbad, zuständig war oder die weiblichen Krankenwärterinnen. Witwen und Waisen eines Gemeindedieners erhielten von der Gemeinde zur ihrer Versorgung diese Posten.