Schames ist das hebräische Wort für Schulklepper. Der Schulklepper hatte bestimmte Funktionen als niederer Gemeindediener. Diese Tätigkeit wurde meist über mehrere Generationen von den Vätern bestimmter Familien ausgeübt. Die Berufsbezeichnung Schames wurde deshalb bei den betreffenden Familien im Lauf der Zeit zum Familiennamen und verdrängte die ursprüngliche Benennung, die in Frankfurt meist auf den Herkunftsort oder auf das Stammhaus in der Judengasse verwies. So wurde eine Familie Emmerich, die 1473 aus dem gleichnamigen niederrheinischen Städtchen eingewandert war, schließlich Schames genannt, da mehrere ihrer Mitglieder das Schulklepperamt ausgeübt hatten. Nachdem sich der Name Schames verfestigt hatte, wurden in den so bezeichneten Familien aber auch andere Berufe ausgeübt. So gab es z.B. im 18. Jahrhundert einen Rabbiner, Jakob David Schames im Haus Schwarzer Hermann, in dem die Familie Schames etwa zwei Jahrhunderte gewohnt hatte. Der Name Schames war in Frankfurt bis ins 20. Jahrhundert präsent. Vor der NS-Zeit gab es hier die bedeutende Kunstgalerie Ludwig Schames, die sich besonders um die Vermittlung der modernen expressionistischen Kunst verdient gemacht hat.