Der Name Reinganum leitet sich ab von dem kurpfälzischen Dörfchen Rheingönnheim, heute ein Stadtteil von Ludwigshafen am Rhein. Von dort war 1680 die gleichnamige Familie mit dem Stammvater Moses und seinen vier Söhnen nach Mannheim eingewandert. Sie wurde dort die reichste und angesehenste jüdische Familie. Aufgrund der Verwüstungen, die die Franzosen im Pfälzischen Krieg (1688-1697) anrichteten, ließen sich seit 1700 immer mehr Mitglieder der Familie Reinganum in Frankfurt nieder. Die Familie war wohlhabend. Durch Heirat und Verschwägerung bestanden enge Verbindungen mit bedeutenden Hoffaktoren oder wichtigen jüdischen Familien Frankfurts. Eines ihrer bevorzugten Tätigkeitsfelder war das Lotteriegeschäft. Ein für Frankfurt bedeutendes Mitglied dieser Familie war Dr. Maximilian Reinganum. Er war 1798 noch in der Judengasse geboren, ließ sich 1821 jedoch taufen, um uneingeschränkt als Rechtsanwalt tätig sein zu können. Als solcher war er unter anderem der Vertreter des Frankfurter Hauses Rothschild. Vor allem aber bestand für Reinganum mit der Taufe die Möglichkeit, politisch tätig zu werden. Als Führer der Frankfurter Liberalen avancierte er zu einem der wichtigsten Politiker der Stadt in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Dabei hat er sich immer wieder für die Belange der Jüdinnen und Juden eingesetzt und ihre Emanzipationsbestrebungen unterstützt.