Die Familie Kulp war eine angesehene und reiche jüdische Familie in Frankfurt. Sie stammte von der älteren Familie Gelhäuser ab und ist unter dem Namen Kulp bekannt, seit sie sich zu Beginn des 17. Jahrhunderts zunächst im Haus Roseneck, später auch in anderen Häusern, so vor allem im Haus Goldene Zange niedergelassen hat. Die Familie war sehr vermögend. Ihre Mitglieder hatten sich im Handel mit Luxuswaren, in Geld- und Kreditgeschäften und schließlich als Hoffaktoren betätigt. Begünstigt wurde ihre herausragende Stellung vor allem auch durch verschiedene Heiraten mit anderen reichen Familien. Mitte des 18. Jahrhunderts wagten es die Brüder Nathan, David, Suffel und Herts Kulp, mit der Familie Kann, die in der Gasse den Ton angab, um die Vorherrschaft innerhalb der jüdischen Gemeinde zu konkurrieren. Die langen Machtkämpfe, die daraufhin ausbrachen und die das gesamte Gemeindeleben erschütterten, sind als Kulp-Kannsche Wirren in die Geschichte der Frankfurter Jüdinnen und Juden eingegangen. Die Familie Kann hat daraufhin ihre soziale und politische Spitzenstellung verloren.