Chaim Kohen war in den Jahren 1627-1629 Oberrabbiner in Frankfurt und lebte in der Dienstwohnung im Haus Eichel. Er gehörte einer der bekanntesten jüdischen Gelehrtenfamilien an. Sein Großvater war der "hohe Rabbi Löw", Oberrabbiner von Prag, der nach der Legende den Golem, einen künstlichen Menschen, geschaffen hatte. Rabbiner Chaim Kohen führte die Organisationsreformen in der Gemeinde, die sein Vorgänger Samuel ben Josef Hildesheim angeregt hatte, weiter. Er erließ eine neue Wahlordnung, die die bestehenden Wahlbestimmungen für die Gemeindevorsteher ergänzte. Damit waren die schweren inneren Konflikte der Gemeinde vorläufig überwunden. Seine Schabbatvorträge hielt er an den Samstagvormittagen nach dem Gottesdienst in der Synagoge, während die übrigen Gelehrten am Nachmittag öffentliche Vorträge abhielten. 1629 verließ er Frankfurt und folgte einem Ruf nach Posen, wo er ca. sechs Jahre später starb.