Amschel Schuh war Mitglied der Familie Schuh, einer der reichen und angesehenen Familien unter Frankfurts Jüdinnen und Juden. Er lebte im 17. Jahrhundert und war ein bedeutender Geschäftsmann. Seine Geschäftspraktiken waren allerdings nicht unumstritten. Um 1660 wurde er, offenbar nicht grundlos, des Wuchers und des Betrugs beschuldigt, und musste weitreichende Untersuchungen über sich ergehen lassen. Seine mangelnde persönliche Glaubwürdigkeit wurde auch in den sogenannten Drach-Kannschen-Wirren um 1670 offenbar, in denen er als Parteigänger des Isaak Kann bereit war, dessen Gegner, Abraham Drach, zu verleumden. Aufgrund seiner zwielichtigen Geschäfte wurde er nach jüdischem Recht bestraft. Man entzog ihm die Plätze in der Synagoge, auch durfte er an bestimmten religiösen Verrichtungen nicht mehr teilnehmen. Schließlich wurde sogar erwogen, ihm die Ehre eines Begräbnisses auf dem jüdischen Friedhof vorzuenthalten.