Aharon Samuel Kaidnower war in den Jahren 1667-1677 Oberrabbiner in Frankfurt. Er lebte in der Dienstwohnung des Rabbiners im Haus Eichel. Er stammte aus einer wohlhabenden Familie aus Wilna, die nach der Vertreibung der Jüdinnen und Juden aus Wilna im Jahr 1655 die Stadt verlassen musste. Er wurde aus Fürth nach Frankfurt berufen. Kaidnower war ein bedeutender Talmudgelehrter und gab sowohl einen Kommentar und mehrere Abhandlungen zu Teilen des Talmuds heraus als auch eine Schrift über die Fünf Bücher Mose und eine Gutachtensammlung. Im Jahre 1674 wurden neue Verordnungen getroffen über die Wahl des Vorstandes und der Beamten der Jüdischen Gemeinde, der inneren Gemeindeordnung sowie der Machtbefugnisse des Gerichts. Besondere Betonung legte Kaidnower auf die sittliche Führung der Gemeindemitglieder. Denjenigen, die ihre Schulden nicht bezahlten, drohte er harte Strafen an. Vergehen gegen die Sittlichkeit wurden mit der Vertreibung aus der Stadt bestraft. Den Kleiderhändler*innen wurden strenge Bestimmungen auferlegt, um die Zudringlichkeit im Anbieten ihrer Ware zu verhindern, Speisen und Getränke durften nicht verkauft werden, ohne dass die Preise vorher offiziell genehmigt worden waren. Das Spiel sollte nur an den jüdischen Festen Chanukka und Purim erlaubt sein. Auch auf das Verhalten während des Gottesdienstes in der Synagoge wurde in zahlreichen Bestimmungen eingegangen. Kaidnower verließ Frankfurt, um einem Ruf nach Krakau zu folgen.