It takes a Village: Bar Mitzvah’d at Forty

Ariel Efraim Ashbel and friends feiern das finale der Residenz und Auseinandersetzung des Künstlers in Frankfurt – und die ganze Stadt ist eingeladen!

02 Mai 2022 Jeanne Charlotte Vogt

Der in Berlin lebende israelische Künstler Ariel Efraim Ashbel verwebt in seiner Arbeit regelmäßig scheinbar unabhängige historische, politische, theoretische und popkulturelle Referenzen. Seit 2014 arbeitet Ashbel an einem Zyklus von Solo-Performances, in denen er sich Rituale und das soziale Zusammensein an jüdischen Feiertagen aneignet.

Die Bar Mizwa ist als "Übergangsritus" ein bedeutender Moment im Leben eines jüdischen Menschen, um Teil der Gemeinschaft zu werden. Ashbel, der in seiner Jugend keine Bar Mizwa feierte, holt diese wichtige jüdische Zeremonie im Sommer 2022 an seinem 40. Geburtstag nach. Die umfangreichen Vorbereitungen, Recherchen und Auseinandersetzung mit jüdischer Kultur in Frankfurt, die mit einer Residenz im Rahmen von METAhub begonnen haben, werden im Juni in einer performativen Veranstaltungsreihe gipfeln.

11.–12. Juni 2022

Bar Mizwa in Frankfurt

Das Wochenende beginnt für Ariel natürlich mit der traditionellen Zeremonie in der Synagoge. Anschließend feiert er mit all seinen Freund*innen – zu denen auch Sie als Publikum gehören – das traditionelle Schabbatessen, “Kiddusch” genannt, auf dem Bertha-Pappenheim-Platz des Jüdischen Museums. Den Tag beendet er im Mousonturm mit einer Hawdala-Zeremonie, die den Übergang zwischen Licht und Dunkelheit, Heiligem und Profanem zelebriert – und unterstreicht damit die Veränderung zwischen dem Menschen, als der er den Tag begonnen hat und dem Menschen, als der er ihn beendet.

Am Sonntag wird zum Fest im Mousonturm geladen – zu einer Mischung aus Reden und Gesprächen, Musik und Tanz, Essen und Trinken, Party und Ritual. Als performative Gastgeschenke reflektieren Künstler*innen gemeinsam mit Ashbel die gesellschaftliche Rolle des (sich) Verwandelns, von Übergangs- und Initiationsriten. Ashbel nutzt dabei seine jüdische Perspektive um vom Persönlichen ausgehend den Blick auf unzählige Facetten von Fremdheit und Vielfalt zu werfen. Seine “life-specific” Performance und Bar Mizwa wird so einem Ort für inklusive und intersektionale Begegnungen und macht die Tiefe des Festes in vielen seiner Dimensionen erfahrbar.

(1) © Alona Rodeh

U.a. mit Georg Blochmann, Ethan Braun, Jessica Gadani, Ravid Kahalani und die Voices of Yemen,  Daphna Keenan, Melika n’gombe Kolongo, Isabel Lewis, Eli Petel, Kantor Yoni Rose, Liz Rosenfeld, Ruth Rosenfeld, Tatiana Saphir, Rabbiner Julien-Chaim Soussan, Sarah Thom, Senthuran Varatharajah und Stefanie Wenner.