1873-1939
Jakob Horovitz war der älteste Sohn des orthodoxen Frankfurter Rabbiners Markus Horovitz und hier seit 1902 zuerst als Lehrer, dann als Rabbiner tätig. Horovitz wurde 1873 in Lauenburg geboren, studierte in Marburg und Berlin. Nach seiner Promotion und Ordination zum Rabbiner war er in Frankfurt zuerst als Lehrer und Dozent für jüdische Religionswissenschaften an der Simultanen Pädagogischen Akademie Frankfurt tätig. Er wurde Rektor der Religionsschule der Israelitischen Gemeinde und danach orthodoxer Rabbiner der Israelitischen Gemeindesynagoge Unterlindau 23 sowie der Synagoge in Bockenheim. Der jüdische Religionsunterricht in den nichtjüdischen höheren Schulen lag zu einem großen Teil in seiner Hand. Ebenso war er sehr aktiv auf dem Gebiet der allgemeinen und jüdischen Sozialarbeit. Bereits vor dem Novemberpogrom 1938 wurde er verhaftet und im Gefängnis gefoltert, so dass er wahnsinnig wurde. Als gebrochener Mann verließ er Deutschland und starb kurz darauf an den Folgen der Haft in Holland. Er veröffentlichte zahlreiche Abhandlungen zu Teilen des Talmuds sowie zu religionsphilosophischen Fragen auf deutsch und hebräisch, u.a. zur Oxforder Handschrift des Josif Ometz des Frankfurter Rabbiners Juspa Hahn.