Hirsch Zwi Ben Pinchas Halevi Horowitz amtierte in den Jahren 1805-1817 als Oberrabbiner in Frankfurt. Hirsch Levy Horowitz – wie er abgekürzt hieß – wurde 1754 in Polen geboren. Er war der Sohn des Frankfurter Oberrabbiners Pinchas Halevy Horowitz, dessen Nachfolge er 1805 antrat. Seine Amtszeit war gekennzeichnet durch die heftigen Auseinandersetzungen zwischen den langsam fußfassenden Erneuerungsbestrebungen Moses Mendelssohns und der sich jeder Veränderung verschließenden Orthodoxie, der er angehörte. Gegen seinen Willen entwickelte sich das Philanthropin, die jüdische Reformvolksschule, mit Erfolg und konnte eine ständig wachsende Schülerzahl verzeichnen. Das Philanthropin stand für die völlige Neugestaltung des jüdischen Unterrichtswesens, in dem nun säkulare Fächer denselben Stellenwert besaßen wie die traditionell religiösen. Das Rabbinat wurde auf rein konfessionelle Dinge beschränkt, was einer Entmachtung gleichkam. So mußte Hirsch Levy Horowitz, der den Beinamen "Nescher Hagadol", der große Adler, trug, den Abfall vieler Juden vom orthodoxen Judentum miterleben. Er starb 1817 im damals eigenständigen Bockenheim, wurde aber auf dem Friedhof Battonnstraße begraben. Horowitz verfaßte eine Responsensammlung mit dem Namen "Machaneh Halevi" (das Lager Levi`s) und veröffentlichte seine gesammelten Predigten unter dem Titel "Lachmei Toda" (Brot des Dankes).