Gompich lebte um 1500 in Frankfurt. Er war ein Gemeindediener, wahrscheinlich ein Vorsänger oder Schulklepper. 1471 wurde er im Auftrag der Gemeinde zur Regelung steuerlicher Angelegenheiten nach Regensburg zum Kaiser geschickt. 1504 wurde er Opfer einer sogenannten Blutbeschuldigung. Dies war eine der schlimmsten Verleumdungen, die gegen Jüdinnen und Juden erhoben wurden. Sie unterstellte ihnen, dass sie Christinnen und Christen töteten, weil sie deren Blut für rituelle Zwecke bräuchten. In Trient waren einige Jahre zuvor Jüdinnen und Juden angeklagt und verurteilt worden, weil sie aus diesem Grund einen Christenknaben, Simon von Trient, umgebracht haben sollten. Der Frankfurter Rat hatte dieses Ereignis aufgegriffen und zur Warnung ein gegen die jüdische Bevölkerung gerichtetes Schandgemälde zu diesem Thema an der Sachsenhäusener Brücke anbringen lassen. Nun wurde Gompich dieser schweren Tat beschuldigt. Ein Frankfurter Schuster behauptete, Gompich, bei dem er verschuldet war, hätte ihn gezwungen, das Blut seines Stiefsohns, den er umgebracht hatte, zum Gebrauch für rituelle Zwecke zu bringen. Gompich wurde verhaftet. Aber er war auch unter der Folter nicht zu einem Geständnis zu bewegen. Tatsächlich hatte, wie sich schließlich herausstellte, der Schuster gelogen; er hatte Gompich der Schulden wegen, die er bei ihm hatte, verleumdet und der schweren Tat beschuldigt. Gompich wurde daraufhin sofort freigelassen.