Fasttage

Zum Gedenken an die Zerstörung des Tempels in Jerusalem werden die vier folgenden Tage als Fasttage begangen. Der 10. Tevet als Beginn der Belagerung Jerusalems durch Nebukadnezar; der 17. Tammus als Tag der Eroberung Jerusalems; der 3. Tischri als Tag der Ermordung des von den Babyloniern eingesetzten Statthalters Gedalja und der 9. Av als Tag der Zerstörung des Ersten Tempels durch die Babylonier als auch des Zweiten durch die Römer. Das Fasten an diesen Gedenktagen ist in der Trauer begründet. Die erwähnten Ereignisse sind geschichtlich, nicht jedoch die bestimmten Daten. Der 9. Av ist ein strenger Fasttag. Während an den anderen dreien das Fasten erst mit Tagesanbruch beginnt, gilt es für den 9. Av schon vom Vorabend an und ist so streng einzuhalten wie am Jom Kippur. Allerdings enthält der Tag kein Arbeitsverbot. Tagsüber liest man das biblische Buch der Klagelieder, das Buch Hiob und Trauerlieder. In Frankfurt galt dieser Tag auch als Gedenktag der Zerstörung der ersten jüdischen Gemeinde nach dem Pogrom von 1241, für den besondere Trauergesänge verfasst wurden.