In Frankfurt waren mehrere Familien namens Wertheim oder Wertheimer ansässig, die aus Wertheim am Main kamen. Die bekannteste Familie Wertheimer, auch Wertheimber genannt, stammte jedoch von dem berühmten kaiserlichen Hoffaktor und Oberrabbiner Samson Wertheimer ab, der von 1684-1742 in Wien lebte. Diese Familie war eine der reichsten und angesehensten im damaligen Deutschen Reich. Die Familie stammte ursprünglich aus Worms, gegen Ende des 17. Jahrhunderts wurde Wien zu ihrem Zentrum. Eine Tochter des Samson Wertheimer lebte in Frankfurt und war mit dem Bankier Moses Löb Isaak zur Kann verheiratet. Für seinen Stiefsohn Isaac Nathan Oppenheimer ließ Samson Wertheimber 1717 das Steinerne Haus erbauen. Seit 1769 lebten zwei weitere Familienmitglieder, Zacharias Isaac und Elias Isaac Wertheimer, in Frankfurt und tätigten hier große Geschäfte mit Wechseln und Staatspapieren. Zahlreiche Familienmitglieder waren Hoffaktoren und später dann Bankiers, die Familie besaß ein weites Netz von verwandtschaftlichen und geschäftlichen Beziehungen. Auch im 19. Jahrhundert blieben die Wertheimers führend im Geldhandel, die Bank E. & L. Wertheimer in Frankfurt gehörte zu den wichtigsten Banken der Stadt.