Familie Goldschmidt-Hameln

Die Familie Goldschmidt-Hameln war ein Zweig der Familie Goldschmidt, die nach dem Fettmilch-Aufstand im Jahre 1614 und der damit verbundenen Vertreibung der Jüdinnen und Juden in das westfälische Städtchen Hameln flüchtete, ehe sie nach Frankfurt zurückkehrte. Gleich Fremden musste sie von neuem um ihre Aufnahme in die hiesige Stättigkeit bitten und wurde dabei nach ihrem letzten auswärtigen Wohnsitz benannt. Ihr Stammhaus war seit 1648 das Doppelhaus Korb und Wanne. Die dort von Isaac von Hameln im 17. Jahrhundert begründete Wechsel- und Juwelenhandlung wurde unter seinem Sohn Juda Löb Goldschmidt um 1700 zur angesehensten in der Judengasse. Sie stand in engem geschäftlichem Kontakt mit dem berühmten kaiserlichen Hoffaktor Samuel Oppenheimer in Wien sowie mit christlichen Bankgeschäften, so vor allem dem kaiserlichen Bankier Johann von Moor. Wie die anderen Bankhäuser jener Zeit beschränkte sich das Haus Goldschmidt-Hameln nicht bloß auf Geld- und Wechselgeschäfte, sondern beteiligte sich auch an Warengeschäften, so am Juwelen- und Waffenhandel. Nach Konkursen bei seinen Geschäftspartnern und dem Brand der Judengasse im Jahre 1711, bei dem das Goldschmidtsche Geschäftshaus seine gesamten Geschäftsbücher verlor, erlitt es erhebliche Einbußen. Zahlreiche Familienmitglieder waren jedoch auch weiterhin noch begüterte Wechsler und mit den bedeutenden Frankfurter Bankiersfamilien durch Heirat verbunden. Der Bankier Salomon Daniel im Schiff heiratete 1783 Gutle Rothschild, die Tochter des Amschel Rothschild und Schwester des Mayer Amschel Rothschild.