Die Familie Darmstädter war 1662 mit Menasse aus Darmstadt in Frankfurt eingewandert und hat sich im Haus zum Goldenen Brunnen niedergelassen. Menasse war ein bedeutender Hoffaktor. Für Frankfurt ist er vor allem als Stifter des Lehrhauses im Warmen Bad von Bedeutung. Aber auch seine Nachkommen waren von Bedeutung. Sein Sohn Herz Löb Darmstädter war verheiratet mit einer Tochter aus der großen und reichen Familie Kann. Er hat in großem Umfang Geld- und Kreditgeschäfte getätigt. Bei seinem Tod im Jahre 1719 waren über 350.000 Gulden als Aktiva vorhanden, ein für damalige Verhältnisse gewaltiger Betrag. Ein Teil davon waren allerdings Außenstände bei auswärtigen Fürstenhäusern, die aufgrund der schlechten Zahlungsmoral der Fürsten offenbar nicht eingetrieben werden konnten. Die Erben des Herz Löb Darmstädter verloren deshalb einen großen Teil des Vermögens. Sein Sohn hielt sich zwecks Rechtsverfolgung der väterlichen Außenstände lange Zeit in Wien auf. Um 1740 ließ er sich wieder in seinem Elternhaus zum Goldenen Brunnen nieder und heiratete eine Tochter der wohlhabenden Bankiersfamilie Goldschmidt.