Abspaltung von Häusern und Gelände

Die Judengasse bildete von ihrer Einrichtung im Jahre 1462 bis zu ihrer Auflösung Ende des 18. Jahrhundert ein abgegrenztes Areal. In den ersten Jahren gab es dort ungefähr ein Dutzend Häuser mit ca. 100 Bewohner*innen, am Ende fast 200 Häuser mit vielen Hinterhäusern und etwa 3000 Bewohner*innen. Da der städtische Rat nur geringfügige Erweiterungen des Gassenareals erlaubte, musste es mit der Zeit baulich verdichtet werden. Ställe oder Laubhütten wurden zu Wohnhäusern umgebaut. Die anfänglich recht großen Gebäudegrundstücke wurden sukzessive aufgeteilt und so zwar zahlenmäßig vermehrt, aber auch jeweils verkleinert. Viele Häuser wurden dabei abgerissen und beim Neuaufbau in zwei oder mehrere Häuser oder Hinterhäuser aufgespalten. Von den so neu entstandenen Häusern wurden oft wiederum andere abgeteilt, so dass sich insbesondere im Nordteil der Gasse die Häuserverdichtung fast stammbaumartig nachzeichnen lässt. So war die Gasse am Ende sehr dicht bebaut. Die meisten Häuser waren sehr schmal und lang nach hinten gezogen. Das vermutlich kleinste Haus, der Rote Hase, war nur etwa eineinviertel Meter breit.