Seit mehr als drei Jahrzehnten lagern 513 graue Archivkartons im Depot des Archäologischen Museums Frankfurt. 105 von ihnen tragen die Aufschrift “Synagoge”, auf den anderen steht “Judengasse”.
1987 und 1990 wurden bei Bauarbeiten und archäologischen Grabungen die Fundamente der Börneplatz-Synagoge freigelegt, die bei den Novemberpogromen 1938 brutal zerstört worden war. Außerdem wurden Reste von Gebäuden aus dem 18. Jahrhundert entdeckt, die zur ehemaligen Judengasse gehören, dem ältesten jüdischen Ghetto in Deutschland, dessen Geschichte bis ins 15. Jahrhundert zurückreicht. Die Funde sollten dokumentiert und dann abgetragen werden, um einen Neubau zu ermöglichen.
Die Grabungsfunde wurden gesichert, aber ein Großteil der Funde wurde bis 2020 nicht weiter bearbeitet und in Archivkartons im Depot des Archäologischen Museums Frankfurt aufbewahrt.