Die radikale Veränderung der Frankfurter Stadtstruktur in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg macht die historische Judengasse heute kaum mehr erahnbar. In einem offenen Workshop am 16. April 2023 war die Öffentlichkeit eingeladen, gemeinsam mit der Architektin Meitar Tewel und dem Choreographen Fabrice Mazliah den Verlauf der Judengasse vom Museum Judengasse im Süden bis zur Konstablerwache im Norden im Stadtraum nachzuzeichnen. Im Rahmen des Workshops veranschaulichte Meitar Tewel die Veränderungen im Stadtgefüge zwischen dem 15. und dem 20. Jahrhundert. Anschließend markierten alle Beteiligten, begleitet von Fabrice Mazliah, den Verlauf der Judengasse auf dem Asphalt. Mit der entstehenden Zeichnung im Stadtzentrum verflochten sich die Linien der Vergangenheit und der Gegenwart und hielten die Erinnerung an das historische Ghetto lebendig.
In einem zweiten Workshop am 22. April 2023 entfernten die Beteiligten die Markierung gemeinsam mit Meitar Tewel wieder - Markierungen im öffentlichen Raum sind genehmigungspflichtig und können nur vorübergehend geschehen.