Sukkot, das Laubhüttenfest, ist eines der drei jüdischen Wallfahrtsfeste, an dem seit biblischer Zeit Wallfahrten nach Jerusalem unternommen wurden. Dort wurden im Tempel, der bis zum Jahre 70 bestand, Ernteopfer dargebracht. Das Sukkotfest wird sieben Tage gefeiert, danach schließt sich das Fest der Torafreude unmittelbar an. Auch dieses Fest war wie die anderen beiden Wallfahrtsfeste Pessach und Schawuot ursprünglich ein Erntedankfest. Symbol des Festes ist die Sukka, die Laubhütte, in der man während der sieben Tage wohnt oder speist. Die Laubhütte soll an die Wüstenwanderung der Israeliten vor ihrem Einzug ins Heilige Land erinnern, während der sie keine festen Wohnhäuser hatten. Während des Morgengottesdienstes in der Synagoge wird ein Feststrauß geschwungen, der aus Bachweiden-, Palmen- und Myrtenzweigen sowie einer Zitrusfrucht (Etrog) besteht. In der Judengasse gab es einen sogenannten Essroger, dessen Aufgabe es war, diese Früchte für das Fest zu besorgen. Ende des 17. Jahrhundert ist er im Haus Goldener Helm nachweisbar. Das anschließende Fest der Thorafreude (Simchat Thora) feiert die Thora als Grundlage und bleibenden Besitz des jüdischen Glaubens. Im Synagogengottesdienst wird der einjährige Zyklus des Thoravorlesens beendet und gleichzeitig wieder neu begonnen. Fröhliche Umzüge mit den Thorarollen sind Ausdruck dieser Freude.