Knebel, auch Knäblein genannt, stammte wahrscheinlich aus Posen in Polen. Im Jahre 1490 wurde er vom Rat der Stadt als Weinzapfer in der Judengasse eingesetzt. Gegen eine Weinabgabe, die jedes Jahr neu mit ihm vereinbart wurde, erhielt er das Monopol des Wein- und Bierzapfens in der Gasse. Damit ergänzte er den jüdischen Wirt, der seinen Gästen nur während der Mahlzeiten Getränke vorsetzen durfte, nicht aber in den Zeiten dazwischen. Das Gaststättengewerbe wurde den Jüdinnen und Juden in der Judengasse aus religiös-rituellen Gründen gestattet, da die Speisen und Getränke koscher sein und den jüdischen Speisegesetzen entsprechen mußten. In den Jahren 1499-1508 lebte und arbeitete Knebel im Haus zum Elefanten, das als Weinschenke diente. Danach zog er in das Haus zum Affen, die neue Weinschenke der Judengasse. Dort ist er bis mindestens 1533 urkundlich nachweisbar. Zahlreiche Gemeindeakten berichteten, daß es zwischen dem Weinzapfer Knebel und den Speisewirten in der Judengasse häufig Streitigkeiten um den Weinschank gab.