Israel zum Lamm war ein jüdischer Arzt in Frankfurt. Er lebte und arbeitete hier in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Im Jahre 1574 hatten christliche Ärzte aus Konkurrenzgründen die Tätigkeit ihrer jüdischen Kollegen zu erschweren versucht. So hatten sie beim Rat durchgesetzt, daß sich die jüdischen Ärzte noch einmal einer Fachprüfung vor einem Gremium christlicher Fachleute unterziehen mußten. Da jedoch in Frankfurt im Jahre 1571 die Pest ausbrach und der christliche Stadtarzt gestorben war, verfügte die Stadt nicht über genügend Ärzte. Der Rat nahm deshalb Israels Angebot zu helfen an und setzte seine vorgesehene Prüfung vorläufig aus. Nach dem Abklingen der Pest und als die Stadt 1575 wieder einen neuen (christlichen) Stadtarzt angestellt hatte, versuchten die christlichen Ärzte, die Prüfung nachholen zu lassen. Offenbar kam es nicht dazu. Israel praktizierte bis zu seinem Tod im Jahre 1585 weiter in der Stadt.