Handel mit Gold, Silber und Juwelen findet sich in der Judengasse häufig. Vor allem einzelne Mitglieder der weitverzweigten Familie Goldschmidt haben sich, wie der Name schon andeutet, immer wieder diesem Handelszweig gewidmet. Für Gold, Silber und Juwelen war die Frankfurter Messe im 16. und 17. Jahrhundert einer der zentralen europäischen Umschlagplätze. Nicht nur die Rohmaterialien, auch fertige Juwelierarbeiten, häufig von Frankfurter Goldschmieden selbst produziert, wurden hier in großem Stil gehandelt. Die zahlreichen fürstlichen Residenzen in Deutschland, der höhere städtische und ländliche Adel, das wohlhabende städtische Bürgertum, die Münzmeister der zahlreichen Reichsstände, die das Recht hatten, Geld zu prägen, und andere deckten hier großteils ihren Bedarf. Der jüdischen Bevölkerung versuchte man in diesem wie auch in anderen Bereichen eine geschäftliche Betätigung zu erschweren. So hatten sich etwa die Frankfurter Goldschmiede darum bemüht, ihnen den Handel mit fertigen Goldschmiedearbeiten zu untersagen. Auch war es ihnen streng verboten, die einheimischen Münzmeister mit Edelmetall zu versorgen. Trotz solcher Restriktionen war es ihnen aber seit der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts gelungen, den Handel mit Gold, Silber und Juwelen in Frankfurt fast ganz in ihre Hände zu bringen. Entscheidend hierfür waren ihre engen Handels- und Geschäftsbeziehungen zu Amsterdam und Antwerpen, über die seit der Entdeckung der neuen Seewege vor allem der Juwelenhandel abgewickelt wurden.