Ende des 17. Jahrhunderts werden in der Judengasse fünf "Specereien", also Gewürzhandlungen erwähnt. Gewürze fanden einerseits im jüdischen Ritus Verwendung, so beim Abschluss des Schabbat und anderen jüdischer Feiertagen, andererseits waren sie Luxuswaren, die in der Regel nur von reichen Bürger*innen und Adligen bezahlt und gekauft werden konnten, insbesondere wenn sie wie Kaffee, Zucker oder Kakao aus Übersee kamen. Nürnberg war im Mittelalter das Zentrum des Spezereihandels in Deutschland. Mit der Veränderung der Handelswege seit Entdeckung der neuen Seeverbindungen in den fernen Osten hatte diese Branche auch in Frankfurt stark expandiert. Sie scheint aber doch eher eine Domäne christlicher Kaufleute geblieben zu sein. Ende des 17.Jahrhunderts soll es in der Stadt mehr als 200 Gewürzkrämer im weitesten Sinne gegeben haben, unter denen sich jene fünf jüdischen Händler recht bescheiden ausnehmen.