Die Familie Bonn stammte von Jakob Bonn und seiner Ehefrau Sprinz ab, die sich im Jahre 1542 in Frankfurt im Hirsch niederließen. Deren Enkel Aron Bonn im Fröhlichen Mann war um 1600 ein bedeutender Geschäftsmann, der sowohl mit dem Rat der Stadt Frankfurt als auch mit christlichen Bankiers, wie Johan von Bodeck, zusammenarbeitete. Im Jahr 1591 erhielt er durch Senatsbeschluss einen Schlüssel zur Pforte am Judenbrücklein, um für seine Geschäfte die Judengasse jederzeit verlassen zu können. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es zwei Familienzweige, von denen einer allmählich wieder eine herausragende Stellung in der Finanzwelt erlangte. Im 19. Jahrhundert waren Baruch Bonn sowie sein Sohn Julius Bankiers und Teilhaber des Bankhauses Baruch Bonn, das bis 1915 existierte. Der letzte Frankfurter Nachkomme, der 1873 in Frankfurt geborene Moritz Julius Bonn, starb 1965 in London. Nach Hitlers Machtantritt hatte er Deutschland verlassen müssen. Er war ebenfalls Bankier und ein angesehener Professor für Volkswirtschaft. Die Villa Bonn, 1895-1897 von einem Mitglied dieser weitverzweigten Familie in der Siesmayerstraße 12 erbaut, ist erhalten geblieben und dient heute der Frankfurter Gesellschaft für Handel, Industrie und Wissenschaft als Domizil.