Beerdigungsbrüderschaft

Die Beerdigungsbrüderschaft, Chewra Kadischa, ist ein Verein innerhalb der Jüdischen Gemeinde, der sich um die Krankheits- und Sterbefälle kümmert. Die Mitglieder der Beerdigungsbrüderschaft besuchen die Kranken, helfen den Angehörigen und sorgen für eine Bestattung der Toten nach ritueller Vorschrift. Dies sind wichtige Gebote im Judentum, die den Mitgliedern der Beerdigungsbrüderschaft, die sie befolgten, gesellschaftliches Ansehen verliehen. Gleichzeitig erfüllten diese Vereine wichtige Funktionen der Wohlfahrtspflege innerhalb der jüdischen Gemeinde. In der Judengasse gab es mehrere Beerdigungsbrüderschaften, so die um 1370 gegründete Chewra Kadischa d'Gomlei Chassodim und die Chewra Kadischa d'Kabronim, deren Statuten im Jahre 1633 entworfen wurden. Bis zum Jahre 1828 gab es keinen Totenwagen. Die Toten wurden auf Tragbahren vom Sterbehaus zur Reinigungsstätte und zum Friedhof gebracht. Nachdem das Grab hergestellt und der Leichnam gereinigt war, gab es in Frankfurt die Sitte, dass Mitglieder der Beerdigungsbrüderschaft durch die Gasse gingen und riefen: "Zur Mizwah" (= zur Pflicht). Die Beerdigung wurde als heilige Pflicht aufgefasst, an der alle teilzunehmen hatten.