Ascher, auch Oscher genannt, war als Wundarzt, d.h. als Chirurg tätig, und lebte von 1508-1549 in Frankfurt. Dies war eine Ausnahme, da die Chirurgie als Handwerk aufgefasst wurde, zu dem die Jüdinnen und Juden nicht zugelassen waren. Er lebte in den Jahren 1508-1549 in Frankfurt, stammte aber ursprünglich aus Wimpfen. Er hatte sein Wissen von seinem Vater erlernt, der aufgrund seiner Kenntnisse als einziger Jude in Wimpfen leben durfte. Allerdings gab es stets jüdische Ärzte für Allgemeinmedizin. Im Jahre 1508 bat Ascher in einem Gesuch um die Zulassung als "Wundarzt" in Frankfurt. Er wollte die Tochter des jüdischen Wirtes Seligman aus Praunheim heiraten, der das Wirtshaus Zum Affen betrieb. Die Stadt gewährte ihm die Zulassung und das zeitweilige Wohnrecht bei seinem Schwiegervater. Er baute sich ein neues Haus, die Traube, für die er von 1511 bis 1549 Hauszins zahlte. Gleich anderen Juden hielt er sich zusätzlich Vieh und wurde deshalb der "Ochsenhalter" genannt. Er besaß hohes Ansehen in der Jüdischen Gemeinde und gehörte dem Vorstand an. Er starb im Jahre 1549/1550.