Spital

Die Frontbreite betrug circa 9,2 Meter. Das Spital, auch Heckdesch oder Heckhaus genannt, zählte zu den ältesten Häusern der Judengasse. Es wurde gleich zu Beginn mit der Einrichtung der Judengasse im Jahre 1462 am südlichen Ende auf der Ostseite der Gasse errichtet. Es war eines der Hospitalgebäude der Jüdischen Gemeinde. Ursprünglich diente es der Aufnahme und Versorgung von armen und kranken auswärtigen Jüdinnen und Juden, obwohl dies durch die Stättigkeit verboten war. Es gehörte zu den Wohlfahrtseinrichtungen der Jüdischen Gemeinde und unterstand der Aufsicht der Hospitalmeister. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts war das Spital mit 12-15 Patient*innen belegt. Diese wurden von einem Ehepaar versorgt, das mit seinem Kind im Spital wohnte. Nach dem Brand von 1711 wurde das Spital auf den Völkerschen Bleichgarten am Jüdischen Friedhof aus der Gasse verlegt. Der Neubau wurde im Jahre 1718 vollendet und bestand aus einer Reihe von sechs kleinen schieferbedeckten Häusern. Im Zweiten Weltkrieg wurden sie durch Luftangriffe zerstört.