Der alte jüdische Friedhof in Frankfurt ist bis heute erhalten. Er liegt unmittelbar hinter dem Museum Judengasse und zieht sich etwa 100 Meter südlich der Battonnstraße entlang. Der Friedhof ist das älteste Zeugnis jüdischen Lebens in Frankfurt und bestand bereits vor der Einrichtung des jüdischen Ghettos, der Judengasse, im Jahre 1462. Die ältesten Grabsteine reichen bis ins 13. Jahrhundert zurück, als die Jüdinnen und Juden noch um den Dom herum wohnten. Die Judengasse wurde dann in seiner unmittelbaren Nachbarschaft angelegt. Der Friedhof hatte damals bereits die Ausmaße, die er auch heute noch hat. Nach jüdischem Brauch haben Verstorbene ein ewiges Liegerecht. Wegen der sehr dichten Belegung des Friedhofs ist die Reihung der alten Grabsteine – typisch für jüdische Friedhöfe – sehr eng und unregelmäßig. Die Grabsteine bestehen aus 1 bis 1,5 Meter hohen Sandsteinplatten. Hebräische Inschriften sind in sie eingelassen, die meist mit knappen Formulierungen das Leben der Verstorbenen umreißen. Dazu ist in der Regel das Zeichen des Hauses dargestellt, in dem die Toten gewohnt haben. An dem Friedhof befanden sich auch verschiedene Gemeindeeinrichtungen, so vor allem die Krankenanstalten. 1828 wurde der Friedhof geschlossen. Seitdem wurden die Frankfurter Jüdinnen und Juden auf dem jüdischen Friedhof an der Rat-Beil-Straße und seit 1929 auf dem Neuen jüdischen Friedhof an der Eckenheimer Landstraße bestattet. Der alte Friedhof an der Battonnstraße blieb bis zur NS-Zeit in seiner ursprünglichen Gestalt weitgehend erhalten. Unter den Nationalsozialisten wurden zwei Drittel der über 6000 Steine zerstört. Trotz dieses eklatanten Eingriffs ist der alte jüdische Friedhof auch heute noch einer der beeindruckendsten historischen Plätze Frankfurts. In einem großangelegten wissenschaftlichen Projekt wurden die Grabsteine umfassend dokumentiert.