Die Frontbreite betrug ca. 2,35 Meter. Das Haus Wolf wurde um 1479/80 als Haus des Rabbiners auf Gemeindeland erbaut. Es gehörte zu den frühen Häusern der Judengasse. Zu Beginn war es mit viel freiem Gelände umgeben, auf dem im Laufe der Jahre zahlreiche Nachbarhäuser erbaut wurden. Das Haus Wolf selbst wurde gegen Ende des 16. Jahrhunderts ausgebaut und erneut geteilt, so dass es danach mit knapp 2,5 Metern Breite zu den schmäleren Häusern der Judengasse zählte. Die ersten Bewohner des Hauses Wolf waren der Gemeindevorsteher und Rabbinische Richter Aberlin sowie der Vorsteher der Jüdischen Gemeinde Gumpen. Danach wohnten hier Jüdinnen und Juden, die ursprünglich aus Eppstein und Bingen stammten, so der "melodien- und sangeskundige" Dichter Majer Scheinfeld, der zur Familie Bing gehörte. Sein im Haus lebender Sohn war ein Vorsänger. Im 17. Jahrhundert bewohnten die Familien Worms und Geiger das Haus, deren Mitglieder ärmeren Schichten angehörten. Der öfter vorkommende Familienname Wolf stammt jedoch nicht vom Haus, sondern von dem traditionell jüdischen Vornamen Wolf ab. Bei dem großen Brand von 1711 wurde das Haus zerstört und danach wiederaufgebaut. Im Jahr 1846 übernahm es die Stadt zum späteren Abbruch.