Die Frontbreite betrug ca. 4,6 Meter. Das Haus Wetterhahn bestand aus zwei Vorderhäusern und einem Hinterhaus. Diese Gebäude waren im Jahr 1597 vom Vorderhaus Engel abgeteilt worden. Da die Häuser nur einen Grundzins bezahlten, erhielten sie bei der Hausnummerierung im Jahr 1761 nur einen Namen, aber zwei Hausnummern. Das Hauszeichen stellte einen Wetterhahn dar. Über zweihundert Jahre wohnten hier Mitglieder der nach dem Haus benannten Familie Wetterhahn. Diese war möglicherweise ein Zweig der im Nebenhaus Engel wohnenden Familie Worms. Die charakteristischen Vornamen der Familienmitglieder waren Lehmann und Josua oder Jische. Sämtliche späteren Familienmitglieder stammten von dem 1677 verstorbenen Lehmann Wetterhahn und dessen Sohn Isai ab, der 1691 starb. Im 18. und 19. Jahrhundert wohnten auch die Familien Baß, Flesch und Landau in den Häusern. Die Familie Baß war 1644 mit dem Rabbiner Mendel Baß aus Krakau nach Frankfurt eingewandert. Sie war eine der wenigen aus Polen stammenden Familien in der Gasse. Im 18. Jahrhundert wohnte der Rabbiner Mendel Isaac Baß im Wetterhahn. Er verstarb 1796. 1694 befand sich unter den Hausbewohner*innen eine Witwe, die sich durch Nähen für andere sowie Handel ihren Lebensunterhalt verdiente. Seit über zwei Jahren lebte hier eine Familie mit zwei Kindern, die aus Worms stammte und den Status von Fremden hatte. In einem anderen Teil wohnten zwei Familienväter mit ihren Angehörigen, von denen der eine Bäcker, der andere Spielmann war. Dieser wurde von seinem Sohn unterstützt, der auch Spielmann war. Dreißig Jahre später starb im Haus Haim Wetterhahn. Er gehörte einem Verein der 'Frühaufsteher' an, den Schomre Haboker, und hatte dafür zu sorgen, dass beim Frühgottesdienst in der Synagoge die vorgeschriebene Mindestzahl von zehn Betern anwesend war. Bei dem großen Brand von 1711 wurden die Häuser zerstört und kurz darauf wiederaufgebaut. Die Stadt übernahm sie im Jahre 1883 zum baldigen Abbruch.