Die Frontbreite betrug ca. 3,15 Meter. Das Haus Widder, auch Schaf oder Bock genannt, wurde im Jahre 1513 für Isaac und Meyer Epstein, den Söhnen des Gumprecht aus dem gegenüberliegenden Haus Wolf, erbaut. Noch vor seinem Einzug in das Haus war Isaac im Jahre 1508 wegen Beleidigung bestraft worden. Seine Bücher wurden zwei Jahre später durch Johannes Pfefferkorn in der Auseinandersetzung um den Talmud beschlagnahmt. Im Jahre 1590 wurde von dem Haus Widder ein Nachbarhaus, der Rote Widder abgespalten. Es erhielt damals den Beinamen Weißer Widder. Ende des 17. Jahrhunderts bewohnte das Haus eine Familie, deren Erwerbstätigkeit unbekannt geblieben ist. Fünfzehn Jahre später lebten drei Familien mit insgesamt sieben Kindern und drei Mägden im Haus. Die Familienväter arbeiteten als Schulmeister oder Kleinwechsler, einer wird als arm bezeichnet. Dieses Haus steht stellvertretend für eine Reihe von Häusern besonders im südlichen Teil der Gasse, die von ärmeren Schichten bewohnt wurden. Bei dem großen Brand von 1711 wurde das Haus zerstört und später wiederaufgebaut. Es gehörte zu den letzten Häusern der Judengasse, die 1882 in städtischen Besitz übergingen und abgerissen wurden. 1987 wurden die Fundamente des Hauses Weißer Widder freigelegt und wiederaufgebaut. Sie sind hier im Museum zu besichtigen.