Die Frontbreite betrug ca. 6,3 Meter. Das Haus Weißer Schwan und Riese bestand ursprünglich aus zwei Gebäuden. Um 1500 wurde zuerst das Haus Schwan als schmales Gebäude errichtet. Im Jahre 1525 wurde dann auf dem Grundstück die Metzgerbehausung "Weißer Riese" gebaut. 1549 wurde das Haus Schwan zu einem größeren Wohnhaus ausgebaut und 1565 mit dem Haus Riesen zu einem Haus mit dem Doppelnamen "Weißer Schwan und Riese" zusammengelegt. Die ersten Bewohner*innen des Hauses gehörten zur Familie Wohl, eine alte niederrheinische Familie, die 1499 nach Frankfurt eingewandert war, sowie zur Familie Schwarzschild. Beide Familien ernährten sich vom Metzgerhandwerk. Einer der ersten Bewohner des Hauses Schwan, ein gewisser Awraham aus Schwabach, scheint kurz vor seinem Tod im Jahre 1564 verrückt geworden zu sein, wie der Frankfurter Historiker Fritz Ettlinger vermerkt. Zu den späteren Bewohner*innen des Hauses zählten ein Schulmeister und eine Familie, die sich vom Wechselgeschäft ernährte. Nach dem Brand der Judengasse im Jahre 1711 wurde das Haus 1714 mit einem Gartenhäuschen von Michael Hertz Stern als eines der größten und schönsten Häuser der Judengasse wiederaufgebaut. Hier befand sich später die gleichnamige Stiftung des 1778 verstorbenen Löb Elias Reiß sowie eine Synagoge. Im Jahre 1883 ging das Haus in städtischen Besitz über und wurde abgebrochen.