Die Frontbreite betrug ca. 2,10 Meter. Das Haus Weiße Leiter wurde um 1530 errichtet. An seiner Entstehungsgeschichte läßt sich beispielhaft jener Prozess nachvollziehen, in dem die Judengasse durch eine Vielzahl von Geländeabspaltungen und Hausaufteilungen innerhalb von eineinhalb Jahrhunderten allmählich baulich verdichtet wurde. Die Entstehungsgeschichte des Hauses Weiße Leiter zeigt, daß es auf einem Geländestreifen erbaut wurde, der ursprünglich zum schräg gegenüberliegenden Haus Weiße Lilie gehörte. Das Haus Weiße Lilie wiederum ist von dem Stammhaus des ganzen Nordteils der Gasse, dem Haus zur Weißen Rose, abgespalten worden. Umgekehrt wurden vom Haus Weiße Leiter selbst wiederum neue Nachbarhäuser abgetrennt, so die Häuser Weißer Löwe im Jahre 1571 und Goldene Leiter im Jahre 1610. Die Verbindung all dieser Häuser drückt sich in der häufigen Vergabe des Adjektivs "weiß" in den Hausnamen aus. Eine Leiter wurde als Hauszeichen gewählt, da hinter dem Haus zwei Leitern zur Sohle des trockengelegten Wollgrabens hinabführten.Wollgrabens hinabführten. Das Haus Weiße Leiter war mit einer Breite von 2,10 Metern eines der schmalsten Häuser der Gasse. Auch die Zahl der Bewohner*innen, die in den Visitationslisten von 1703 mit fünf angegeben wird, war sehr gering. Die Familie, die damals hier wohnte, hatte den Hausnamen als Familiennamen angenommen. Sie betrieb in dem Haus eine Mineralwasserhandlung. Bei den großen Bränden in der Judengasse in den Jahren 1711, 1721 und 1796 wurde das Haus Weiße Leiter dreimal zerstört. Während es nach den beiden ersten Bränden wiederaufgebaut wurde, entschied man sich nach dem Brand von 1796 für eine großzügige Neugestaltung des gesamten nördlichen Gassenareals. Das Haus verschwand dabei endgültig aus dem Frankfurter Stadtbild.