Die Frontbreite betrug ca. 2,60 Meter. Das Haus Wedel war ein um 1573 errichteter Anbau zum Haus Pforte. 1604 wurde es bereits wieder abgerissen und bei seinem Neuaufbau zweigeteilt, so dass dabei ein weiteres Haus, nämlich das Nachbarhaus Goldene Zange entstand. Die Erbauer und ersten Bewohner*innen des Hauses Wedel waren Mitglieder der Familie Cahn aus dem Haus zur Pforte. Diese Familie blieb damit räumlich eng beisammen. Später wurde das Haus von anderen Familien bewohnt, so von einer Familie Lurie. Sie war mit Aaron Lurie, der 1654 von Hamburg kommend eine Frankfurter Jüdin geheiratet hatte, im Haus Wedel ansässig geworden. Ende des 17. Jahrhunderts gab es um die Familie Lurie einen kleinen Eklat. Der Bürgermeister der Stadt wollte in einer nicht näher bezeichneten Sache gegen Aaron Lurie vollstrecken. Daraufhin wurde er von dessen Sohn Gabriel so schwer beleidigt, daß der aus der Stadt ausgewiesen wurde. Um 1700 betätigten sich die hier lebenden Familien im Handel mit Tuch- und Seidenwaren. Bei den großen Bränden in der Judengasse in den Jahren 1711, 1721 und 1796 wurde das Haus Wedel dreimal zerstört. Während es nach den beiden ersten Bränden wiederaufgebaut wurde, entschied man sich nach dem Brand von 1796 für eine großzügige Neugestaltung des gesamten nördlichen Gassenareals. Das Haus verschwand dabei endgültig aus dem Frankfurter Stadtbild.