Die Frontbreite betrug ca. 3,20 Meter. Das Haus Springbrunnen wurde 1560 erbaut. Die wichtigste Familie in der über zweihundertjährigen Geschichte des Hauses war ein Zweig der Familie Reuß oder Reuse, der um 1700 aus dem gleichnamigen Nachbarhaus übergesiedelt war. Die Angehörigen dieses Familienzweigs handelten mit hochwertigen Tuch- und Seidenwaren. Dabei waren sie so erfolgreich, dass sie zeitweise zu den Höchstbesteuerten zählten. Um 1700 wohnten in dem Haus drei bis vier Personen. Mit seiner Frontbreite von 3,20 Meter war es angesichts der gedrängten Verhältnisse, die im Allgemeinen in der Judengasse herrschten, vergleichsweise geräumig. Bei den großen Bränden in der Judengasse in den Jahren 1711, 1721 und 1796 wurde das Haus Springbrunnen dreimal zerstört. Während es nach den beiden ersten Bränden wiederaufgebaut wurde, entschied man sich nach dem Brand von 1796 für eine großzügige Neugestaltung des gesamten nördlichen Gassenareals. Das Haus verschwand dabei endgültig aus dem Frankfurter Stadtbild.