Die Frontbreite betrug circa 4,70 Meter. Das Haus Silberner Leuchter wurde 1574 erbaut. Es wurde auf einem Geländestreifen errichtet, der zuvor zu seinen Nachbarhäusern gehört hatte. Mit diesen Häusern ist seine Entstehungsgeschichte eng verbunden, was sich in den Hausnamen ausdrückt. So haben die beiden südlich gelegenen Nachbarhäuser fast den gleichen Namen wie das Haus Silberner Leuchter, nämlich Silberne Leuchte und Goldener Leuchter. Auch die Bewohner*innen dieser drei Häuser kamen teilweise aus den gleichen Familien. Zu nennen ist vor allem die weitverzweigte Familie Gelhäuser, die in der Silbernen Leuchte und ihren Nachbarhäusern ansässig war. Die verschiedenen Zweige dieser Familie nahmen im Laufe der Zeit verschiedene Namen an, so den für die Geschichte der Frankfurter Jüdinnen und Juden sehr bedeutenden Namen Kulp. Im Haus Silberner Leuchter haben später auch vereinzelt Mitglieder anderer wichtiger jüdischer Frankfurter Familien, nämlich der Speyer und der Oppenheimer gewohnt. Bei den großen Bränden in der Judengasse in den Jahren 1711, 1721 und 1796 wurde das Haus Silberner Leuchter dreimal zerstört. Während es nach den beiden ersten Bränden wiederaufgebaut wurde, entschied man sich nach dem Brand von 1796 für eine großzügige Neugestaltung des gesamten nördlichen Gassenareals. Das Haus verschwand dabei endgültig aus dem Frankfurter Stadtbild.